Grüße von der Atlantikküste
Carole ist zum ersten Mal mit der Familie auf Reportagereise gewesen, und zwar an der französischen Atlantikküste: in einer Woche von Nantes nach Bordeaux, entlang der schönsten Strände, Häfen, Seen, Städte und Sehenswürdigkeiten. Übernachtet wurde während der Familienreise auf Campingplätzen und in gemütlichen Chambres d’hôtes. War die Woche zu kurz, oder gab es einfach zu viel zu erleben? Eindeutig beides.
Hallo Josee, Ulrike und Nicky,
Wow, was für eine Woche an der Atlantikküste – bei einem Wetter wie mitten im August! Unsere Familie hat sie wirklich genossen und vieles entdeckt. Ich werde wohl mehrere Artikel brauchen, um euch alles zu erzählen… 🙂
Als ich ungefähr so alt war wie meine Tochter Anouk, habe ich mit meinen Schwestern und meinem Cousin mal einen Sommer in der Vendée verbracht, und dort sind wir diese Woche auch wieder gewesen. Da kamen viele schöne Erinnerungen hoch: die Sandburgen, die Chouchous (karamellisierte Erdnüsse), das Eis und die Krapfen, die Ankunft der Fischer im Hafen mit ihrem frischen Fang, die Brioche zur Limonade, die langen abendlichen Spaziergänge an der Atlantikküste, die herrlichen Sonnenuntergänge… Ich hoffe, Anouk wird sich genauso an jedes Detail dieser wunderschönen gemeinsamen Familienreise entlang des Atlantiks erinnern. In einer Woche hat sie mehr erlebt und unternommen als ich in 35 Jahren! Diesmal also kein „Slow Travelling“, kein Faulenzen am Strand (obwohl die Gegend durchaus dazu einlädt), sondern richtiger Aktivurlaub – denn auch und gerade dafür ist die atlantische Küstenregion bekannt.
Ihr werdet es vielleicht kaum glauben, aber das hier haben wir wirklich alles ausprobiert: Surfen (ich zum ersten Mal auf dem Brett, jede Menge Salzwasser geschluckt und unfreiwillig für allgemeine Heiterkeit gesorgt, trotzdem zum richtigen Surffan geworden!), Boot fahren (und zwar in jeder erdenklichen Form: mit einem alten Kahn auf der Laie, mit dem Katamaran in Pornichet, mit einer Fähre, einem Schnellboot und einem Amphibienfahrzeug zum beeindruckenden Leuchtturm von Cordouan mitten im Atlantischen Ozean, auf einem U-Boot und einem Passagierschiff in St. Nazaire, auf einer Fregatte in Rochefort), Radeln auf einem Stück des Vélodyssée-Radwegs und in La Rochelle, Tour durch einen Hochseilgarten mit Blick auf den Lac d’Hourtin (Anouk deutlich geschickter und relaxter als ich!) und Hangeln durch einen Seilpark auf der nachgebauten Fregatte Hermione (einzigartig in Europa), Skateboard fahren (mein Mann Guido hat ganz neue Talente entdeckt), Planschen und Schwimmen im Pool, im Atlantik und im größten See Frankreichs, Wanderungen und Spaziergänge (z. B. durch die Salzsümpfe bei Guérande und die Erdbeerfelder von Pornic, auf dem Meeresboden im Aquarium von La Rochelle, durch den Zoo de la Palmyre, durch ausgedehnte Pinienwälder und über schneeweiße Sandstrände).
Ich selber wäre gerne etwas länger durch die Dörfer und die Gassen auf der Île de Ré gestreift, aber immerhin konnte ich so nicht der Shoppingversuchung erliegen und die Kreditkarte wurde geschont … Wir haben es uns auch nicht nehmen lassen, im Spa von Pornichet mal so richtig die Seele baumeln zu lassen. Damit Anouk unser ehrgeiziges Familien-Programm mitmacht, gab es ab und zu eine „Bestechung“ in Form von leckerem Eis. Außerdem haben wir uns immer bemüht, wieder rechtzeitig auf dem Camping zu sein, damit noch Zeit zum Baden und Spielen mit anderen Kindern blieb. Zurück in der Schule, musste Anouk sich für zwei Sachen entscheiden, über die sie in der Klasse erzählen durfte. Gar nicht so einfach, nach so vielen Erlebnissen. Was meint ihr, wovon sie erzählt hat? Vom Campen und vom Surfen!
Für uns Schlemmer und Feinschmecker war diese Reise entlang der Atlantikküste ein einziges Fest: Brigitte vom B&B Retour de Plage hat uns morgens mit einem reichhaltigen Frühstück mit köstlichen Chouquettes (kleinen Windbeuteln), Kuchen und selbstgemachten Konfitüren verwöhnt, in der Fraiseraie de Pornic haben wir uns an Galettes, Crêpes und anderen Erdbeerspezialitäten gütlich getan und im Côté Marais die herrlichen Speisen von Florence & Paul genossen. Guido und ich konnten gar nicht genug bekommen von den frischen Austern direkt vom Züchter und von den Meeresfrüchten und Fischgerichten in den netten Strandlokalen am Atlantik. In Marennes gab es nach Anouks fachkundigem Urteil das weltbeste Kindermenü, in Carcans Plage die allerbeste Pizza von der ganzen Küste und in Pornichet eine tolle Bar mit vielen Rumsorten und „Accras“, antillianischen Stockfischbällchen. Dazu die vielen Desserts und süßen Leckerbissen zum Kaffee, oft mit einem Hauch gesalzener Butter.
Wir haben während unseres Familienurlaubs mal wieder richtig aufgetankt: Jod, Vitamin D, Vitamin C – und Vitamin See! Ich hoffe, ihr seid ein bisschen neidisch geworden und auch auf den Geschmack gekommen.
Erholte Grüße von der Atlantikküste
Carole, Guido und Anouk
Text: Carole Gölitz, Fotos: Carole & Guido Gölitz
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