Urlaubslektüre für den Frankreich-Urlaub
Frankreich vor den Augen, Frankreich in den Händen. Wenn ihr demnächst in den Sommerurlaub fahrt, dann solltet ihr das eine oder andere dieser empfehlenswerten Bücher im Gepäck haben. Unsere Französin Carole hat sie speziell für euch herausgesucht. Jetzt heißt es nur noch: Liegestuhl aufstellen, einen kühlen Drink einschenken und Frankreich von anderen Seiten kennenlernen.
Ein Brite, ein Windhund, ein Mord und die Provence
„Ein Gentleman in Arles“ von Anthony Coles
Ein FrankreichKrimi, der in der Provence spielt und Einblicke in das gute Leben der Südfranzosen gibt: Man trinkt einen Rosé, genießt die regionalen Köstlichkeiten, besucht die Oper. Doch das beschauliche Leben des britischen Frühpensionärs Peter Smith findet eine dramatische Wendung, als er nach einem Stierkampf einen Schlag auf den Hinterkopf verpasst bekommt und später neben einer Leiche wieder aufwacht. Zusammen mit seinem Windhund Arthur versucht er einen Mordfall und ein Netz aus Verschwörungen aufzudecken. Ein spannender Krimi, der den Leser in das sommerliche Arles entführt.
„Ein Gentleman in Arles“ von Anthony Coles, Pendo, 15 Euro
Mit Leichtigkeit komplexe Verhältnisse beschrieben
„Familiäre Verhältnisse“ von Sophie Bassignac
Wie kann man jemanden heiraten, der aus einer so chaotischen Familie stammt? Der gutbürgerliche Pierre liebt zwar Isabelle, doch mit dem Rest der Sippschaft muss er sich erst einmal anfreunden. Während der Ferien auf dem Landgut der Familie lernt er deren Pyjamapartys, FKK-Ausflüge und konventionsfreies Leben kennen. Pierre muss sich natürlich etwas einfallen lassen, um von ihnen akzeptiert zu werden … Die in der Normandie geborene Sophie Bassignac lebt heute in Paris und wurde für ihren Roman Vielleicht ist es Liebe (2013) mit dem Literaturpreis der Madame Figaro ausgezeichnet.
„Familiäre Verhältnisse“ von Sophie Bassignac, Atlantik, 18 Euro
Philosophische Gedanken in der Bergwelt
„Das große Spiel“ von Céline Minard
Ganz alleine in den Bergen, mit Pflanzen und Steinen als Weggefährten, den Elementen ausgesetzt: Auf 2.000 Metern Höhe lässt sich eine Frau in einer Berghütte nieder und studiert ausführlich ihre Umgebung. Wie fühlt sich die Einsamkeit an? Welche Freiheiten eröffnen sich? Mit einer nüchternen, faszinierenden Sprache beschreibt die aus Rouen stammende und ebenfalls in Paris lebende Autorin Céline Minard den Ausstieg aus dem Alltag und das Leben in der Einsamkeit der Berge.
„Das große Spiel“ von Céline Minard, Matthes & Seitz, 20 Euro
Suche nach der Identität der Republik
„Fremd gewordenes Land. Streifzüge durch Frankreich“ von Jean-Christophe Bailly
Der Autor Jean-Christophe Bailly wurde 1949 in Paris geboren und hat Theaterstücke, Reiseberichte, Erzählungen, Gedichte und Essays verfasst. Für „Fremd gewordenes Land“ reiste er 2008 – 2010 durch Frankreich und schildert Landschaften, Geschichten und interessante Orte – von einer Fischernetzfabrik in Bordeaux über das Atelier von Rodin und eine Lachstreppe bei Toulouse bis hin zum Karpfenteich in Fontainebleau, an dem schon Franz I. verweilte.
Ein rätselhafter Mord im Artus-Wald
„Bretonische Geheimnisse“ von Jean-Luc Bannalec
Krimis, die in bestimmten Regionen spielen, sind seit einigen Jahren im Trend. Es wundert also nicht weiter, dass es auch Bretagne-Krimis gibt. Einer davon ist „Bretonische Geheimnisse“, dem der Wald von Brocéliande mit seinen idyllischen Seen und Schlössern als Kulisse dient. Dort findet Kommissar Dupin einen ermordeten Artusforscher, dem weitere Opfer folgen werden. „Ein absolutes Lese-Highlight!“ so umschreibt das Krimimagazin das siebte Buch aus der erfolgreichen Serie von Jean-Luc Bannalec.
„Bretonische Geheimnisse“ Jean-Luc Bannalec, Kiepenheuer & Witsch, 16 Euro
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Tekst : Ulrike Grafberger, Carole Gölitz. Fotos : Carole Gölitz, CC-BY-Link-Hoang-U, CC-ND-Karvindo-F, CC-BY-O. Allemand
