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Leonardo und die Loire: 500 Jahre Renaissance

Im Jahr 2019 feiert das Loiretal 500 Jahre Renaissance, welche die Blütezeit der Region bildete. Dies war u.a. einem berühmten Einwanderer zu danken: Leonardo Da Vinci. Bis November noch gibt es in verschiedenen Gärten und Schlössern interessante Veranstaltungen.

Vor 500 Jahren starb Leonardo da Vinci. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er im französischen Städtchen Amboise in der Loire-Region, wo er in der Kapelle von Château d’Amboise begraben wurde. Als prominenter Vertreter der Renaissance werden ihm zu Ehren diverse Ausstellungen, Aktivitäten und andere Happenings veranstaltet.

chateau d'Amboise Loire Da VinciChâteau d’Amboise

Leonardo Da Vinci in Frankreich

Leonardo da Vinci war 64 Jahre alt, als er – auf Einladung von König Franz I. – 1516 in Amboise ankam. Der König war von seinem Wissen und Können schwer beeindruckt und ernannte ihn zum „königlichen Hofmaler, Ingenieur und Architekten“.  Er durfte im Château du Cloux, dem heutigen Clos Lucé, verbleiben, nur einen Katzensprung von Château d’Amboise entfernt. Weiterhin bekam Da Vinci von König Franz I. einen fürstlichen Unterhalt, sodass er nach Herzenslust forschen und malen konnte.

Chateau Clos de Lucée Da VinciChâteau du Clos Lucé

Leonardo Da Vinci widmete sich der Malerei, Architektur, Philosophie und Szenografie, außerdem zierte er die royalen Feierlichkeiten mit komplexen Inszenierungen, beweglichen Kulissen, tableaux vivants, Maschinen und speziellen Licht- und Klangeffekten. Weiterhin arbeitete er als Architekt und Stadtplaner an der idealen Stadt, die in Romorantin (rund 70 km von Amboise) entstehen sollte. Nur 3 Jahre nach seiner Ankunft in Amboise, im Jahr 1519, starb Leonardo da Vinci in seinem Zimmer auf Clos Lucé. Er wurde in der Kollegiatkirche Saint-Florentin von Schloss Amboise begraben, doch nach einem Brand in 1808 verlegte man sein Grab in die Saint-Hubert-Kapelle, die sich ebenfalls bei Château d’Amboise befindet.

Ein Bummel durch romantische Schlossparks

Mit dem Aufblühen der Renaissance änderte sich auch die Gartenarchitektur in drastischer Weise. Die ummauerten Gärten vieler Loire-Schlösser verwandelten sich in weitläufige Parks mit einer spannenden Perspektive, geometrischen Blumenbeeten, Brunnen und dekorativen Wasserfällen. Diesem 500 Jahre alten Gartentrend aus Italien verdankt das Loire-Tal noch heute seinen Namen „Garten Frankreichs“. Hervorragende Beispiele für diesen Renaissance-Stil sind in den Parks von Schloss Chambord, Schloss Amboise un die wunderschönen Garten von Villandry.

Chateau de Villandry Loire Da VinciChâteau de Villandry

Neben diesen klassischen Parks gibt es aber auch moderne Gartenkunst-Beispiele. Bis zum 3. November 2019 könnt ihr euch an den fantastischen Kreationen des Internationalen Gartenfestivals „Jardins de Paradis“ auf dem Landgut Chaumont-sur-Loire sattsehen. Ebenfalls einen Ausflug wert sind die zeitgenössischen Schlossgärten von Blois und Cheverny, die teilweise mit Skulpturen oder gigantischen Konstruktionen versehen wurden. Für Kinder absolut empfehlenswert ist Château du Rivau mit den Riesen-Stiefeln im Garten!

Chateau du Rivau

Events rund um 500 Jahre Renaissance im Loire-Tal

Noch bis Ende 2019 finden viele Ausstellungen, Auftritte und vieles mehr im Rahmen von 500 Jahren Renaissance in fast allen Schlössern und Städten der Loire statt, u.a. in Blois, Orleans, Tours und Chartres. Das komplette Programm steht unter vivadavinci2019.fr

Château du Clos Luce

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Fotos: Atout FR, Clos Lucé und Tours Ginguettes ©LdeSerres

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