1. Die Papier-Metro-Fahrkarte verschwindet aus Paris …
An ihre Stelle kommt ein wiederaufladbarer Pass für den öffentlichen Nahverkehr (Navigo Easy) oder aber Metro-Tickets, die ihr auf euer Handy (derzeit nur für Android) laden könnt. Einzelne Metro-Fahrkarten aus Papier (2,15 € pro Stück) bekommt ihr noch immer an den Schaltern und Automaten in Paris. Doch das günstigere „carnet“ aus Papier (Zehnerkarte für die Metro) wird seit dem 21.9.2023 nicht mehr verkauft. Habt ihr noch alte Fahrkarten? Diese sind vorläufig noch gültig. Weitere Infos: Digitales Metro-Ticket in Paris, wie funktioniert es?
2. Wenn ihr vorhabt, während eures Paris-Aufenthalts etwa 2-4 Mal am Tag mit der Metro zu fahren, dann kommt für euch ein digitales carnet in Frage. Das kostet 167,35 € plus einmalig 2 € für den wiederaufladbaren Navigo-Pass. Bitte beachten: Jeder Fahrgast benötigt einen eigenen Pass, da ihr diesen Pass (während der Fahrt) nicht mit anderen teilen können.
3. Für Kinder zwischen 4 und 10 Jahre gibt es Karten mit tarif réduit (8,45€/10 stück digital). Kinder, die jünger als 4 Jahre sind, fahren in Paris gratis mit der Metro. Gratis fahren auch kleine Hunde (die auf dem Schoß sitzen können), für große Hunde muss man ein eigenes Ticket kaufen.
4. Papier-Metrotickets: während der kompletten Fahrt aufbewahren! Typischer Touristen-Fehler: Die Metrokarte, die ihr gerade in den Automaten gesteckt habt, kommt oben wieder raus. Vergesst nicht, sie dort rauszuholen, denn sonst rennt ihr mit vollem Schwung gegen eine Stange, die sich nicht öffnet. Autsch! Das Ticket nicht wegwerfen oder verlieren, denn an manchen Metrostationen braucht ihr die Karte, um herauszukommen. Außerdem kann es beim Umsteigen Fahrscheinkontrollen geben. Und stopft sie auch nicht zusammen mit Münzen oder eurem Telefon in die Hosentasche, da der Magnetstreifen dadurch gelöscht werden kann.
5. Tageskarten lohnen sich, wenn man an einem Tag mindestens 5 x die Metro oder den Bus nimmt. Die günstigste Variante ist die Navigo Jour (ebenfalls 8,45 € + 2 € für den aufladbaren Navigo-Pass). Mit dieser Tageskarte gelangt ihr in alle Viertel von Paris, die sich innerhalb der Ringautobahn befinden.
6. Die Paris Visite-Karte (5 Zonen) für Touristen (29,45 € für Erwachsene und 14,60 € für Kinder/Tag) ist interessant, wenn man einen Tag in Versailles oder Disneyland verbringen möchte. Ihr erhaltet diese Tageskate auch am Automaten. Doch bitte beachtet: Ihr müsst erst euren Namen und das Datum eintragen, bevor ihr die Karte nutzen könnt!
7. Habt ihr Gepäck dabei? Schiebt das dann vor euch durch die Drehtür und drückt euch mit der Tasche durch. Das Gleiche gilt für Kinder: Sie gehen zuerst, dann kann man ihnen noch helfen, falls etwas schiefläuft.
8. Besser nicht auf dem Bahnsteig zur Metro rennen, wenn sie kurz vor dem Losfahren ist. Tagsüber kommt sowieso alle 2-4 Minuten wieder eine neue an, und wenn man komplett erschöpft und nach Luft schnappend im Wagon steht, dann ist man das perfekte Opfer für Taschendiebe.
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9. Tipp: Vor der Fahrt mit den Kindern darüber sprechen, was sie tun müssen, wenn es nicht alle gleichzeitig aus der Metro geschafft haben. Bestimmt kommt es nicht vor. Doch die Panik wäre dann auf jeden Fall nicht ganz so groß, falls doch mal was schiefgeht.
10. Wenn ihr noch auf der Suche nach einem Hotel in Paris seid und ihr habt mehrere Hotels zur Auswahl, dann wäre es praktisch, wenn die Unterkunft in der Nähe dieser zwei Metrolinien liegen würde: Metrolinie 1 (Ost-Westverbindung entlang von Champs-Elysées, Concorde, Tuileries, Louvre, Marais und Bastille) sowie Metrolinie 4 (Nord-Südverbindung von Gare du Nord nach Saint-Germain-des-Prés und Montparnasse).
11. Passt auf: Die Taschendiebe in der Pariser Metro sind als „Touristen-Familie“ verkleidet (einschließlich Stadtplan und Kindern – traurig, aber wahr). Seid also auf der Hut! Sogar Gruppen junger Mädchen um die 15 Jahre gehören zu den Verdächtigen, obwohl sie sich ganz normal verhalten. Vorsicht in der Metrolinie 9, die entlang der Sehenswürdigkeiten wie Eiffelturm und Champs-Elysées fährt. Hier fahren auch viele Taschendiebe mit, die sich auf Touristen spezialisiert haben. Sobald sie eine andere Sprache hören, wird man zum Opfer. Also aufpassen. Das Gleiche gilt für die Metrolinie 1.
12. Mit Abstand die unangenehmste Metrolinie von ganz Paris ist die Linie 13 (Saint-Ouen-Gare Saint-Lazare-Montparnasse): immer proppenvoll und schwer hineinzukommen – also besser vermeiden, wenn es geht.
13. Gut zu wissen: Die Klappsitze an den Türen darf man nur benutzen, wenn es in der Metro relativ leer ist. Sobald viele Menschen hineinströmen, sollte man aufstehen und Platz machen (so mancher Pariser macht einen in solch einer Situation auch darauf aufmerksam, très poliment, bien-sûr).
14. RATP, das städtische Transportunternehmen von Paris, hat eine Smartphone-App entwickelt, die auch in Deutsch angeboten wird. Bonjour RATP (zum Herunterladen für Android und fürs iPhone). Eine praktische App, um herauszufinden, wie man schnell von A nach B kommt, wo sich eine Metro-Haltestelle befindet, wann bestimmte Sehenswürdigkeiten geöffnet sind und wo man ein Vélib-Fahrrad finden kann. Ihr könnt über diese App auch digitale Metro-Tickets kaufen, sofern ihr schon davor einen Navigo Easy-Pass an einem Fahrkartenschalter gekauft habt.
15. Am Gare du Nord sieht man oft „taubstumme“ Mädchen, die Unterschriften für eine Petition sammeln und danach (viel) Geld möchten. Nichts als Betrug. An diesem bekannten Bahnhof wird auch oft Gepäck gestohlen. Passt also gut auf.
16. Die schönste Metro-Station von Paris ist Arts ét Métiers (Linie 11), die der kupfernen Innenseite eines U-Bootes ähnelt. Die anstrengendste Metrostation von Paris: Abbesses in Montmartre, die 36 Meter in der Tiefe liegt und zu der man wadenzwickende 140 Stufen herabsteigen muss (oder den überfüllten Lift nutzen).
17. Mit einem einzigen Metroticket könnt ihr so oft umsteigen, wie ihr wollt (auch in der RER), es ist 1,5 Stunde gültig. Metrokarten sind auch im Bus gültig, und auch hier kann man – in dem entsprechenden Zeitraum – so oft umsteigen wie man möchte. Einziges Problem: Ihr könnt nicht von der Metro in den Bus* wechseln (oder andersrum).
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18. Seid ihr in Eile? Vermeidet dann Châtelet-Les Halles und Montparnasse als Umsteigestationen, denn die Metrolinien liegen dort weit auseinander und man muss lange Strecken über ein Laufband zurücklegen.
19. Roller-Verbot in der Metro! Zwar ist es ziemlich praktisch, bei einem Stadtspaziergang durch Paris einen Tretroller für die Kinder mitzunehmen. Doch bitte passt auf: Seit Kurzem darf man in den Metrogängen und auf dem Bahnsteig nicht mehr aktiv mit Tretroller, Inlineskates oder Rollschuhen fahren. Wer es nicht lassen kann, auf den wartet eine Geldstrafe in Höhe von 60 €. Den Roller in der Hand zu halten, ist erlaubt.
20. Die Metrolinien 2 und 6 verlaufen teilweise oberirdisch, was einen anderen Blick auf die Stadt freigibt. Linie 2 fährt ab der Haltestelle Jaurès in östliche Richtung bei Tageslicht, die Linie 6 hauptsächlich ab Station Cambronne in Richtung Passy (siehe Foto). Hier eine Liste aller oberirdischen Metrostationen
21. Und zum Schluss: Habt ihr schwere Koffer? Vermeidet dann besser die Metro und nehmt ein Taxi oder Uber. Denn die unterirdischen Wege können lang sein, es gibt viele Treppen, und nur wenige Metrostationen haben Lifte und Rolltreppen. Ihr könnt euch sonst noch einen Bruch holen, in diesem so schönen, aber uralten Pariser Untergrund …
Dieser Artikel wurde im Februar 2024 aktualisiert. Aktuelle Informationen zu den Fahrkarten für die Pariser Metro findet ihr auch auf der RATP-Website.
*Karten im Bus kaufen:
Sowohl der Navigo Easy-Pass als auch die digitalen Fahrkarten auf dem Handy funktionieren auch im Bus. Allerdings habt ihr in den Pariser Bussen noch eine weitere Alternative: Ihr könnt Einzelfahrscheine für Busfahrten auch per SMS kaufen (schickt dazu das Wort BUS + die Liniennummer an die Telefonnummer 93100. Ohne Leerzeichen, also beispielsweise. „Bus61“). Kosten: 2 € (1 Strecke ohne Umsteigen).
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Text: Nicky Bouwmeester – copyright frankrijk.nl/2023 Bild: CC-BY Joanne clifford, Aleix Cortès (wagon), CC-BY/Luc Legay (kaartje), CC-BY/Giacomo Carena1 (opening).
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