Die 7 häufigsten Käseplatten-Fehler
Es ist ein fast magischer Moment, wenn in Frankreich nach dem Hauptgericht die „plateau de fromages“ gereicht wird. Wir verraten euch, welche Fehler man besser vermeidet, wenn man an der Reihe ist.
1. Alles ausprobieren
Natürlich ist man ein begeisterter Käsefan, doch Selbstbeherrschung ist Trumpf, sobald die Käseplatte auf dem Tisch landet. Höflich ist es, sich zwei verschiedene Stücke abzuschneiden, drei Stückchen sind auch in Ordnung, aber mehr zu nehmen gilt als no-go.
2. Planlos hineinschneiden
Es ist verpönt, sich ein ganzes Stück auf den Teller zu schaufeln. Aber es gibt noch einen weiteren Fallstrick: Laut der französischen Käse-Etikette sollte man bei jedem Käse immer das gleiche Verhältnis von Rinde und Innenstück für die anderen Gäste übriglassen. Wie das geht? Siehe Foto unten.
3. Mit époisses zu beginnen
Der herrlich „stinkende“ Käse schreit nahezu um Aufmerksamkeit, doch wer sich nicht als Käse-Anfänger entpuppen möchte, der isst die milderen Käsesorten zuerst. Das ist in der Regel der jüngere Ziegenkäse, gefolgt von härteren Käsevarianten wie Comté, Cantal und Beaufort. Erst zum Schluss kommen Blau- und Schimmelkäse an die Reihe.
4. Einen französischen Käse „Stinker“ nennen
Niemals sollte man über einen französischen Käse sagen, er würde stinken (il pue). In Frankreich hat ein Käse ein parfum prononcé (ein ausgeprägtes Aroma), beaucoup de caractère (viel Charakter) oder ein anderes, beschönigendes Beiwort. Auch das gibt es: un fromage qui fouette! (ein Käse, der beflügelt).
5. Brote schmieren
Ein Käse, der so herrlich zerläuft, würde doch gut zu einem Baguette schmecken! Doch aufgepasst: Es ist nicht Sinn der Sache, den Käse auf das Brot zu schmieren. Franzosen essen ihr Brot zum Käse (stückchenweise) und nicht unter dem Käse.
6. Fragen, was die Marmelade auf dem Tisch soll
Zum Schafskäse aus den Pyrenäen wird immer Kirschkonfitüre gereicht und zu korsischen Käsesorten oft ein Schälchen Feigenmarmelade. Auch ein pâte de coing, Quittengelee, ist eine gern verwendete Beilage für eine Käseplatte.
7. Es gibt keine zweite Runde
Es ist eine bekannte Fangfrage: Ob man noch mehr Käse möchte, bevor die Platte wieder weggenommen wird. Die einzige richtige Antwort ist: non merci. Nochmals erneut zu beginnen erscheint gierig und hinterlässt den Eindruck, das Essen wäre nicht genug gewesen. Das wiederum wäre eine Beleidigung für den Gastgeber. Außerdem: Auf den Käse folgt in der Regel noch ein Dessert.
Text: Nicky Bouwmeester Fotonachweis: CC/Rowena (platten), Les Fromages (Wie man den Käse schneidet), Tim Gerdes (Ratatouille) Copyright: Frankreich-Webazine.

pour votre métier – page super bien faite je trouve
Cordialement
Renate
Vielen dank, merci beaucoup Renate!
Super, sehr hilfreiche Insidertips! Ha, hätte ich sowas gehabt, als ich vor langer Zeit nach la France auswanderte, wäre alles leichter gewesen ;-). Kleiner Tipp: Un fromage qui fouette bedeutet, dass er, na ja, sagen wir sehr, sehr stark riecht. Mit beflügeln würde ich das nicht übersetzen. Vorsicht beim Gebrauch dieses Wortes, im Restaurant nicht benützen, es kann als abwertend empfunden werden.
Bien cordialement depuis la Côte d’Azur
Guten morgen Marga. Ja un Fromage qui fouette bedeutet idt dass die sehr sehr sehr stark riecht. Und wir dürfen auch nicht natürlich zu sagen dass die stinkt. Also bleiben wir mit beflügeln etwas leicht ironisch. Die Káse ist so reif und riecht so stark dass die fast von sich selbst laufen würde oder so etwas wie verleiht Flügel. Noch einen schönen Tag an der Côte d’Azur. Carole
Danke, ein guter Ratgeber für besseres Verständnis und Verhalten.
Bitte bitte Martin 🙂
Top Seite.
Ein sehr wichtiger Punkt wurde aber noch vergessen, der den Käseabend abrundet.
Die richtigen Freunde einladen!
Vielen Dank Stefan fürs Kompliment 🙂 Immmer schön zu hören und zu lesen. Weiter sagen … Sharing is caring 😉
Und ja auch guter Tipp von Dir.
Schönen Tag noch. Carole
Die meisten meiner französischen „Käsefreunde“ nehmen allerdings sehr wohl den (stark) laufenden Käse auf ein Stückchen Baguette – dies ist durchaus möglich und sollte nicht überbewertet werden. Ein wirkliches No-Go ist das nicht (mehr) 🙂
Eine Käse-Wein-Frage habe ich: Nehmen wir an auf meiner geplanten Platte sind 4-5 verschiedene Käsevarianten, von mild bis kräftig…sagen wir mal Roquefort als Kräftigster. Hierzu passt ja sehr gut ein Monbazillac oder Sauternes, also ein schön edelsüßer Wein, der aber nicht unbedingt zu den milden Käsen passt. Wie handhabt Ihr das mit dem entsprechenden Wein? Oder anders, wie macht das der Franzose mit dem Wein zum Käse…er stellt ja bestimmt nicht gleichzeitig 4-5 Flaschen auf den Tisch, für jeden Käse ein passender Wein. 🙂
Vielen Dank Matthias für Deine sehr gute Frage. Ich trinke persönnlich meistens einen Weißwein zur Käse: Savenières, St Veran, Condrieu u.a Meistens passen die Loire, Bourgund, Savoie und einige Rhonetal Weine sehr gut zu Käse. Als ich in Deutschland gewohnt habe, habe ich auch sehr oft Weine aus Klooster Eberbach mit Käse getrunken. Aber wir haben auch einen guten Artikel von Monica van der Stap, einer in der Bourgogne wohnhaften Önologin; sie erklärt uns, welche Weine am besten zu den verschiedenen Käsesorten passen. https://www.frankreich-webazine.de/franzosische-wein-kase-kombinationen
Danke für die Informationen über Käse. Meine Frau und ich wollen schickere Käsesorten probieren. Ich denke, wir beginnen mit dem Probieren von französischem Weichkäse.
Da sprecht ihr mir aus der Seele 😀 Gerade dieses planlose Hineinschneiden tut mir im Auge weh. Danke für den wertvollen Beitrag und macht weiter so!