Hachis parmentier: das ideale Familienessen
Hachis parmentier ist ein Klassiker unter den französischen Gerichten und eine der Leibspeisen unseres Bloggers und Kochs Egbert, der im Elsass aufwuchs. Das ideale Gericht für kalte Tage und für ein stressfreies Abendessen im Kreise der Familie oder mit Freuden.
Der Samstag ist bei uns zu Hause der stressigste Tag der Woche: Die Jungs haben schulfrei – und sie müssen zum Fußball, zu Freundestreffen, zum Kindergeburtstag oder zum Schwimmkurs. Mama ist am Arbeiten, und falls ich keinen Cateringauftrag habe, dann erledige ich das ein oder andere im oder am Haus. Oftmals bekommen wir am Samstagabend Besuch, und dann ist ein hachis parmentier die perfekte Lösung. Dieser Auflauf wurde nach dem Apotheker Antoine Parmentier benannt, der im 18. Jahrhundert lebte und der Kartoffel in Frankreich zu Ruhm verhalf. Der Vorteil dieses Rezeptes: Ihr könnt das Gericht vorher zubereiten und bei Bedarf wieder aufwärmen; dann schmeckt es sogar noch besser!
Ein echtes Familienessen
Weiterer Pluspunkt: Jeder findet hachis parmentier lecker, denn Kartoffelbrei und Hackfleisch verschmäht kaum einer. Ich jedenfalls verbinde viele schöne Kindheitserinnerungen mit diesem Gericht, denn meine Mutter kochte es regelmäßig bei uns zu Hause im Elsass, wo ich aufwuchs. Dank ihrer Kochkünste kam ich auf den Geschmack, und noch heute interessieren mich alle neuen Rezepte. Doch das gute, alte hachis parmentier landet noch immer auf dem Teller. Auch viele Kunden meines Cateringunternehmens lieben es!
REZEPT FÜR HACHIS PARMENTIER
Zutaten für 6 Personen (oder für 4 gute Esser, comme moi!)
1 Kilo mehlige Kartoffeln
200 ml Milch oder Crème fraîche liquide (Kochsahne), wenn ihr es typisch französisch möchtet
1 Packung geraspelter Käse (je nach Geschmack: junger oder gereifter Käse)
2 Zwiebeln (gewürfelt)
2 Knoblauchzehen
1 Lauchstange (in Ringe geschnitten)
500 g Hackfleisch (ich nehme am liebsten halb Rinder- und halb Schweinehackfleisch, doch nur Rind ist auch lecker)
1 TL feingehackte, frische Petersilie
3 TL Tomatenmark
Frische Brotkrümel oder Paniermehl
Rahmbutter
Zubereitung
– Kocht die Kartoffeln so lange, bis sie auseinander fallen; gießt das Wasser ab und lasst sie ausdampfen.
– Bratet inzwischen die zerkleinerten Zwiebeln an, bis sie glasig sind. Gebt dann Fleisch, Knoblauch und Salz & Pfeffer hinzu und bratet alles ca. 5 Minuten an.
– Buttert eine Auflaufform ein, und bereitet aus den Kartoffeln ein Püree zu (mit Milch oder Butter sowie Muskatnuss, Salz & Pfeffer zu einem Brei stampfen). Füllt dann die Hälfte des Kartoffelbreis in die Ofenschale.
– Verteilt die Lauchringe über den Kartoffelbrei.
– Verrührt die Petersilie und das Tomatenpüree mit dem Hackfleisch und gebt es dann über den Kartoffelbrei.
– Bestreut das Ganze mit Käse (circa ¼ der Packung).
– Gebt den Rest vom Kartoffelbrei über das Hackfleisch. Streut erst den Käse darüber, dann das Paniermehl und ein Stück Butter.
– Erhitzt den Backofen auf 190° C
– Lasst den Kartoffel-Hackfleisch-Auflauf ca. 25 Minuten im Ofen bis sich darauf eine schöne Kruste bildet. Serviert ihn mit einem grünen Salat und Vinaigrette! Bon appétit!
(Wärmt ihr das Hachis erst am nächsten Tag auf, dann bewahrt ihr die Auflaufform am besten mit einer Folie bedeckt im Kühlschrank auf).
Text: Egbert Ausems, Fotos: Nicky Bouwmeester
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Tomatenpüree ist Tomatenmark, oder?
in meiner Familie gibt es Sheppards Pie, ganz unten ist eine Schicht mit Erbsen und Karotten, dann Hackfleisch und oben Kartoffelbrei.
Ja Marie-Louise Tomatenmark. Wir werden es verändern. Vielen Dank
Ich hatte es mal in Südfrankreich mit Entenfleisch gegessen und das war soooo gut!
Ja sicher
„Hachis parmentier“ ist niemals mit Entenfleisch, immer mit Hack.
Dann war es ein anderes Gericht.
Mein französischer Freund machte das Gericht immer mehrlagig.
Kartoffelbrei, Käse, Hack, Kartoffelbrei, Käse, Hack, Kartoffelbrei und dazu grüner Salat. Reichlich Knoblauch habe ich vergessen …
Lasst s euch schmecken!
Meine Mutter, geborene Französin aus Burgund, hat mir die Zubereitung schon als Kind beigebracht. Grundsätzlich verwendete sie nur durchgedrehtes Suppenfleisch vom Rind.
Ob im Original Käse dazugehört weiß ich nicht, meine Mutter verwendete keinen. Heute als 77jähriger habe ich, aufgrund vieler Jägerfreunde, Zugriff auf Rehfleisch. Ich verwende dazu den von einigen meiner Freunde verschmähten Hals. Um das Fleisch besser vom Knochen zu koche ich den Hals für ca eine halbe Stunde (Suppenfleisch ist ja auch gekocht). Durchdrehen, Parmentier machen, sensationell!
Ich bin Österreicherin lebe aber schon sehr lange im
Elsass. Ich kenne es auch mit gekochtem Rindfleisch ,
genau wie Fleischschnaka, auch ein typisches Elsässisches Essen. Aber ich habe natürlich auch schon
gemischtes Haschee genommen. Das ist alles Reste
Küche mal gewesen und bei mir heute noch. Wenn ich
Pot au feu mache also Suppenfleisch dann immer mehr und aus den Resten was Gutes zaubern.
Bei Käse scheiden sich auch im Elsass die Geister, ich glaube im Original war kein Käse dabei , ich nehme auch Käse. Das ist ja das Gute bei diesen Gerichten , jeder kann es nach seinem Geschmack abändern.
Für mich gehört unbedingt gehobelter Trüffel dazu
Kleine Anmerkung zu Hackfleisch: Hack zweierlei oder gar dreierlei ist in Frankreich quasi nicht erhältlich. Hygienevorschrift verlangt getrennte Maschinen. Sagt der Boucher. Bei Rind mit 15% Fettanteil wählen oder Speck-Alumettes beigeben, weil sonst zu trocken.